10. Torremejia → Merida

Gesamtstrecke: 17.06 km
Gesamtanstieg: 419 m
Gesamtzeit: 04:18:35
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Die Herberge gestern war sehr spartanisch, keine Küche und sehr wenig Platz, auch zum Sitzen. Der Owner wollte dafür erst 22 Euro haben, allerdings mit Abendessen. Wir lehnten ab und zahlten nur die Übernachtung für 12 Euro. Dafür sei aber Frühstück in seiner eigenen Bar um die Ecke dabei, meinte er. Davon wusste er aber heute früh nach dem Kaffee nichts mehr. Wir mussten zahlen. Ich hatte aber sowas schon von der Herberge gehört. In der Bar lernten wir noch einen kräftigen Mittvierziger mit blonden Haaren kennen, der ein gutes Deutsch sprach, aber Deutschland noch nie gesehen hat, sein Vater kam wohl von dort. Der Weg war heute sehr kurz mit 16 km und nicht sonderlich beschwerlich. Eine willkommene Abwechslung nach dem Tag gestern. Merida betritt man über die längste noch in der Welt existierende Römerbrücke. 2000 Jahre und man sieht es dem schönen Bau mit 62 Bögen nicht an. Überhaupt gibt es hier extrem viel römische Ausgrabungen und eine große Ausstellung. Als wir einen Stadtbummel heut in Angriff nehmen wollten, fiel mir auf, dass mein schönes Mammut Hemd abhandengekommen ist, bin bissel down deswegen. Meine Schuhe hab ich hier in Merida für 3 Euro heute kleben lassen, eine wirklich promte Arbeit, hoffentlich hält es. Das einzige Shirt, was ich nun außer des Laufshirts noch habe, ist kaputt. Das heißt, ich muss nähen heute. Könnte auch sein, dass ich 10 Euro verloren habe, bin mir aber nicht sicher. Also ein Pechtag heute. Aber Ärgern hilft nichts, ich kann eh nichts ändern daran. Einen Sportladen hab ich vorhin schon aufgesucht, aber ich zahle nicht zig Euro für ein Shirt, dass nur teuer wegen des Ausdruckes ist und den aktuellen Modeschnitt hat, wo der Durchschnittsdeutsche wie eine Presswurst aussieht. Ich sehe es einfach so: weniger zu tragen. Ich werde jetzt etwas Siesta halten und am späten Nachmittag Merida noch etwas unsicher machen. Margaret beendet hier Ihren Camino und fliegt wieder nach Kanada. Und unser Italiano bleibt hier als Volontär in der Herberge.

© schlaatz

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