20. Morille → Zamora

Gesamtstrecke: 21.78 km
Gesamtanstieg: 632 m
Gesamtzeit: 05:40:51
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Gestern haben wir noch Bernhard kennengelernt. Bernhard ist ein richtiger Bernhard, zerlumpt, dreckig, Trampertyp, keinen Zahn mehr und 51 Jahre alt. Er ist Dauerpilger und lebt von der Hand in den Mund, während er durch Spanien pilgert und wieder zurück, immer der Sonne nach. Er ist Österreicher und unser Freund Valentin kommt aus dem Nachbar-Ort, wo Bernhard eine Entzugsklinik besucht hat, offensichtlich nicht sonderlich erfolgreich. Herbergen sind nicht erschwinglich für ihn und so nächtigt er im Baumhaus eines Spielplatzes. Von Valentin gabs 10 euro, von mir ein paar Bier, da wusste ich das mit dem Entzug zu meiner Verteidigung noch nicht. Nach 2 bis 3 kostenlosen Bieren bezog er dann singend und tanzend sein Quartier. Er unterhielt vorher die ganze Bar und das ohne ein Wort spanisch. Los sind wir gegen 7 und die Landschaft verändert sich nun sehr. Die Rinder, die Kork – und Steineichen weichen ausgedehnten Kornfeldern. Von weitem sieht man Salamanca schon im Tal liegen. Wir halten kurz auf einen Kaffee in einem kleinen Dorf etwas abseits des Weges und gehen die letzten 12 km etwas straffer, weil wir in Salamanca den Bus bekommen müssen. Für 6,50 € überspringen wir 2 Etappen bis Zamora, somit sind wir wieder im Zeitplan. Manch ein Radpilger wundert sich sehr uns hier zu treffen, denn die machen meist 100 km und mehr am Tag. Zamora ist wie Salamanca auf mittelalterlichen Klostermauern entstanden und so gibt es viel zu sehen. Mich plagt aber heut die Müdigkeit und so versuche ich zeitig die Augen zu schließen.

© schlaatz

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