20. Murias de Rechivaldo → Foncebadón

Gesamtstrecke: 20.78 km
Gesamtanstieg: 648 m
Gesamtzeit: 05:40:55
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Der Tag der vielen Eindrücke. Wow endlich wieder Berge. Ich musste um 9 uhr die erste unfreiwillige Pause machen weil mir der Bauch weh tat, aber nicht vom essen sondern vor lachen. Ich geh so die ersten Kilometer auf einem kleinen Pfad neben der Straße als ich ein laut kreischendes Mofa höre. Anschlag Gas und es klingt als ob sich gleich der Zylinderkopf verabschiedet. Ich denk mir nix dabei und lauf weiter. Ich hör das Geräusch aber stetig und guck zurück. Da sitzt ein dicker Spanier mit Strohhut auf einem uralten Mofa und gibt vollgas. Nur bewegt er sich nicht schneller als ich laufe. Mir kommt unweigerlich die Szene aus dem Urlaubsfilm mit Mr.Bean in den Sinn. Exakt die gleiche Szene. Ich kann nich mehr vor lachen als ich 3 min später bei Vollgas immernoch dwn gleichen Abstand zu dem Mofa feststelle. Das ist zuviel. Rucksack runter und warten bis der vorbei ist. Was weitere 3 min dauert. Dann gehts bergab und er rauscht mit mindestens 10 kmh den berg runter. Von hinten gibt das ein Bild als ob Bud Spencer mit Strohhut auf nem dreirad sitzt. Es dauert ne Weile bis ich mich beruhigt hab. Da kommt schon der nächste. Und zwar ein Pilger wie aus dem Buch. Lange haare, langer Bart und eine Kreuzritter Robe mit einem riesigen Kreuz um den Hals. Es muss hier seine Sünden ablaufen versteh ich noch als der strammen Fußes weiter rennt. Er will in 6 Tagen in Santiago sein meint er. Na dann viel spass in den 10 euro Turnschuhen denkbixh mir noch und weg ist er. Später treff ich ihn in Foncebadon wieder und kann ein Foto schießen. Die Städtchen sehen jetzt aus als ob man hier ohne etwas zu entfernen einen authentischen Mittelalterfilm drehen kann und in Foncebadon fühlt man sich in ein chilenisches Andendörfchen gebeamt. Irre. Es gibt hier keine Leitung also auch kein Telefon oder Internet. Aber wegen der Höhe geht HSDPA ganz gut. Gäbe es keine Pilger gäbe es diesen Ort nicht. Hier sind 3 Albergues und 2 verfallene alte Häuser. Wenigstens fließend Wasser ist da. Leider nur kalt weil die Kollektoren wegen der Bewölkung heut nicht viel bringen. Am Himmel mach ich wieder Geier aus und fühle mich in die Pyrenäen zurückversetzt. Einen hatte ein als Kreuzritter verkleideter Einheimischer auf dem Arm. Gut beim ihm war es kein Geier sondern ein kleineres Exemplar eines Greifvogels aber trotzdem eindrucksvoll. Jetzt hab ich erstmal alle Albergues hier abgeklappert und hatte schlussendlich Glück und konnte was zu rauchen organisieren und ein Baguette plus Tomate, Wurst und Fisch zum Abendbrot. Das ich heut doch weiter gegangen bin als geplant war purer Selbsterhaltungstrieb. Ich hätte morgen unmöglich den Aufstieg naxh Foncebadon und dann zum Kruz de Ferro geschafft und so hab ich die Hälfte schon weg. Morgen in der Früh werd ich nun den Stein von der Karl May Höhle los und damit sem Glauben nach symbolisch meine Sünden. Bin ja mal gespannt. Hier ist irgendwie grosses treffen angesagt. Ich hab heut mindestens 10 Leute vom Anfang in St. Jean wieder getroffen. Toll wie die sich alle verändert haben. Das selbe sagen die von mir. Ich mach jetzt schluss mit schreiben denn ich hab um 2 heut mittag nach dem Essen den Kuli angewiesen die Weinkaraffe stehen zu lassen und ich glaub ich Schlaf nach dem Aufstieg und sem Wein in der Höhenluft bis morgen durch.

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