Gesamtanstieg: 1463 m
Gesamtzeit: 07:45:54
Da heute mal wieder eine lange Etappe auf dem Plan stand, sind wir schon gegen 7 los. Es galt heute 34 km zu meistern und wie immer gings mit einer heftigen Steigung los. Über den Weg waren immer mal kurze knackige Steigungen dabei, aber nichts Vergleichbares wie die letzten Tage. Gott sei Dank. Auf lange Bergetappen hab ich so gar keine Lust mehr. Man kommt von einem winzigen verschlafenen Nest ins Nächste und man hat das Gefühl, dass es hier mindestens so viele Hunde wie Einwohner gibt. Ich kann mich einfach mit den Viechern nicht anfreunden und die mögen mich anscheinend auch nicht besonders. Ansonsten war der Weg wieder sehr schön. Es ging wieder durch galizische Hohlwege und ein bisschen Straße war auch wieder dabei. Witziges Highlight war ein Opa, der mit 2 Stöcken in der Hand lautstark versuchte seine 2 Kühe davon abzuhalten die Blumen seines Nachbarn zu fressen. Der Zaun war offen und die beiden hielten den Opa abwechselnd ganz schön auf Trab. Valentin gesellte sich dazu und wir beobachteten das für ein paar Minuten. Die letzten 2,5 Stunden hab ich dann gegen den Plan in einem Rutsch durchgezogen. Ich wollte ankommen und für 34 km ist halb 3 gar nicht schlecht als Ankunftszeit. Ja nun sind es nur noch 2 Etappen bis Santiago und dann gehts auf die Bonusrunde nach Finisterra. Also ist der Camino in 7 Tagen schon gelaufen. Verrückt, wie schnell das ging. Die Herberge heute ist ein riesiger Neubau, ganz modern hergerichtet mit EU Geldern. Das große Gebäude passt aber so gar nicht in die Umgebung, wo nur uralte Bauernhäuschen zu finden sind. Es ist jetzt 4:30 Uhr und ich gebe es auf mit dem Versuch zu schlafen. Eine Nacht muss auch mal ohne gehen. Ohrstöpsel stoßen eben auch an ihre Grenzen.
© schlaatz