Gesamtanstieg: 324 m
Gesamtzeit: 06:19:52
Es war eindeutig die richtige Entscheidung, so früh wie möglich heute loszugehen. Es ist wieder richtig heiß. Die lange Strecke von 18 km ohne Dorf, Schatten und Sitzmöglichkeit verläuft immer geradeaus und ist tatsächlich sehr zermürbend. Aber gut machbar, wenn man die kühlen Morgenstunden nutzt. Dann kam ich in das Dorf der unfreundlichen. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Jeder Mensch, jede Bar, alle unfreundlich hoch 5. Kein ‚Hallo‘ oder ‚Danke‘, nichts. Ich ging weiter zum nächsten Dorf und dort genau das Gegenteil. Die haben dann auch meine 2 Euro für Kaffee und Muffin bekommen. Jetzt sitze ich im Dorf der Templer. Hier ist alles im Zeichen der Tempelritter, und natürlich heißt die Herberge Jaque de Moley. Wie passend! Bett hab ich, Wäsche ist fertig und nun sitze ich hier wieder gemütlich und schreib Karten und Blog. Also, die Weite und Kargheit der Meseta kann es einem wirklich antun und es hat zweifellos seinen speziellen Reiz, aber ich wäre doch lieber wieder im Baskenland oder Navarra. Bin gespannt, was Galizien so zu bieten hat. Mich haut es immer wieder um, wie prachtvoll, groß und reich hier die Kirchen sind. Drumherum nur 5 Häuser und fertig ist das Dorf. Da spürt man die tiefe Gläubigkeit der Menschen, die hier ansonsten nicht viel haben. Jetzt hab ich Hunger, die Hospitaleros kochen lecker im Moment, aber ich habe noch ein Baguette, Tomaten und eine Dose Fisch. Das muss erstmal weg, also gibts wohl erst in Leon mal wieder eine richtige Mahlzeit. Umso mehr freut man sich darauf. Gestern habe ich noch von andern deutschen den Namen „Speedy Gonzales“ offiziell verliehen bekommen, weil ich immer schon 2 Stunden eher als alle anderen da bin. Finde ich witzig.
© schlaatz