17. León → Villadangos del Páramo

Gesamtstrecke: 27.16 km
Gesamtanstieg: 2474 m
Gesamtzeit: 07:13:23
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Ich hab heut das größte Geheimnis der Menschheit gelüftet. Ich weis jetzt worauf Frauen stehen. Und zwar auf unrasierte, humpelnde, weinerliche Waschlappen im Obsachlosenstyle. Ich bin heut wehleidig und wäre ich 5 würde ich heut den ganzen Tag meiner Mutter am Rockzipfel hängen, trotzdem lächelt mich heut jede Frau an hab ich das Gefühl. Die zweite wahrscheinlichere Möglichkeit, dass die mich auslachen kann einfach nicht sein denn ausser meinem Aussehen und meinem Gemütszustand gibt es nichts was Anlass genug wäre. ? Mein Vorhaben von gestern, mir heut Leon anzusehen und nur ins nächste Dorf zu laufen ist gründlich schief gegangen. Ich hab wie ein Stein geschlafen diese Nacht und war entsprechend verpennt als mich das typische Geraschel geweckt hat. Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass ich mich sputen muss um nicht rausgekehrt zu werden. Ich beeil mich also und bin überrascht dass die Benediktiner ein kostenloses Frühstück bereitstellen welches ich natürlich dankbar annehme. Als ich gewaschen, gefrühstückt, bepackt und gegurtet draussen Aufstellung nehme merke ich dass es doch erst 6 ist. Hatte mich irgendwie vertan. Die ganzen Geschäfte und Museen machen erst später auf also humpel ich los denn die Schmerzen sind kein Stück besser geworden und ich werde mit den Kaffeebohnen die laufe eine Weile benötigen. 5km mach ich sonst in 45 min und ich rechne heute mit 3 Stunden. Ich muss schließlich aller 1000m 20 min Pause machen um wieder Gefühl in den Fuß zu kriegen. Perfekt, denke ich, biste ja zum 2. Frühstück da. Es gibt zum eigentlichen Etappenziel zwei Wege. Einen an der Autobahn und einen etwas längeren durch die Dörfer wo ich hinwill. Nur ist der gesperrt als ich dort bin. An der Autobahn-Strecke ist die nächste Herberge 14 km entfernt. Weiterhin war in meiner Rechnung gestern nicht enthalten dass man ja 8 km braucht um Leon ertmal zu verlassen. So sind es denn tatsächlich 24 km geworden. Vom Gefühl her hätte ich meinen inzwischen um mindestens 2 kg leichteren Allerwertesten verwettet dass das 100km waren. Die nette Holländerin hab ich unterwegs an einer Bar auch wieder aufgesammelt. Zufälle gibts.. Nun denn, ich bin da und glücklich darüber. Hab mir heut eine riesige Tomate und Wurst geholt und einen doch ganz passablen Tomatensalat gezaubert mit Baguette und Wurst. Zum Nachtisch gibts eine halbe Tafel der wunderbaren fair trade schokolade die ich mir gestern zum Aufheitern gekauft habe. Und das erte mal hab ich die netten Liter Flaschen San Miguel gefunden und mir die nebens Bett gestellt. Bis auf das blöde Bein gehts mir eigentlich ziemlich gut heute merk ich gerade. Mein letztes bisschen Waschpulver hab ich natürlich heute wieder am Waschplatz stehen lassen und so ist der mikrige pissrest den ich noch hatte auch weg. Jetz werd ich mit duschgel oder der gelegentlich vorhandenen Kernseife waschen müssen. Da daa Voltaren nicht wirklich hilft und ich wohl wieder 7 euro runtergespühlt hab, versuch ichs jetzt mit Eis. Hab nen ganzen Packen mit meinem Gürtel um die Wade gewickelt und es tut ganz gut. An der Strecke bin ich heut an diesen Erdhäuschen vorbei gekommen die hier überall zu sehen sind. Ist sicher im Sommer nicht die blödeste Idee. So dass isses erstmal von mir heut. Ich hoffe morgen kann ich beaseres berichten. Aber ich lass mich nicht unterkriegen. Ein echter schlaatz kriecht zur Not auf dem Zahnfleisch nach Santiago wenns sein muss.

Fazit des Tages: selbst die kleinsten Schritte bringen dich vorwärts.

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