13. Moclin → Alcala La Real

Gesamtstrecke: 23.3 km
Gesamtanstieg: 1174 m
Gesamtzeit: 05:38:15
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Die Unterkunft gestern war spitze. Die Gastgeberin bot mir sogar an, meine Wäsche zu waschen und mir vom Einkaufen etwas mitzubringen. Dementsprechend haben die auch zehn Punkte von mir bekommen. Heute früh dann, diesmal nach einem guten Kaffee, ging es erst 7 Uhr los. Das war fast schon zu spät, aber es wird jetzt immer später hell. Den steilen Berg, den ich gestern nach oben geklettert bin, laufe ich jetzt auf der anderen Seite wieder hinunter. Es ist noch finster, und ich rutsche ständig mit den Füßen weg. Ich stelle mir lebhaft vor, wie es mir die Füße wegzieht und ich wie ein Maikäfer auf dem Rücken liege. Die Vorstellung davon lässt mich laut lachen. Eigentlich gibt es schon wieder viele Motive zum Fotografieren, aber es ist noch zu finster und die Fotos würden nichts werden. Die Landschaft hat sich nun ein ganzes Stück geändert, die schroffen Felsen werden langsam weniger und man läuft mehr durch ausgedehnte Olivenplantagen. Ein bisschen hoch, ein bisschen runter, mal ein steilerer Berg und auf der anderen Seite wieder runter, so verläuft der Tag. Pause kann ich leider keine machen, da in den winzigen Orten zwischendrin nichts offen hat. Das ist auch ganz gut so, denn ansonsten wäre ich noch später angekommen. Die Strecke hat mich dann doch ganz schön gefordert heute. Es war heiß und ein langer, staubiger Weg. Kurz vor dem Zielort gehts nicht mehr und ich muss Pause machen. Ich finde eine Betonröhre, die unter der Straße quert. Die ist fast so hoch, dass man stehen kann und ich ruhe mich 15 min aus. Das tat gut, mal aus der Sonne zu sein. Es ist inzwischen 11 und ich hab noch 6 km zu gehen. Wenn ich straff durchziehe, schaffe ich das in einer Stunde. Als ich auf die nächste Weggabelung zulaufe, geht der Pfeil nach links, mein Handy zeigt geradeaus. Das Spiel kenne ich ja nun, also nach links. Wieder hoch, ohne Schatten. Mir qualmen die Socken langsam. Ich muss aus der Sonne, sonst geht das schief heute. Es ist einfach schon zu spät. Oben angekommen gibts von rechts wieder Spektakel wie Sau. Ein Tierheim. Zum Glück sind die alle gut verräumt. Im selben Augenblick kommt ein Trecker um die Ecke geschossen als gäbe es kein Morgen. Erst als er an mir vorbei ist, wird er langsamer und entschuldigt sich aus dem Fenster heraus. Ein paar Minuten später kommt die Stadt langsam in Sicht. Auf Google sieht es nur nach zwei, drei Häusern aus, entpuppt sich jedoch als ausgewachsene Stadt. Scheiß auf die Zeit, die erste Bar ist Meine. Cafe con Leche und ein großes Wasser. Ich schreibe kurz der Unterkunft, dass ich in 30 Minuten da bin und erledige fix noch ein paar Einkäufe, bevor ich dorthin gehe. Eine ältere Dame zeigt mir das Zimmer und die Räumlichkeiten, ich bekomme meinen Stempel und mache mich fertig zum Duschen. Die Unterkunft ist nichts Weltbewegendes. Eine etwas heruntergekommene Absteige mit mehreren Zimmern und Gemeinschaftsbad. Aus meinem Nachbarzimmer dringt ein Schwall von Cannabis. Nach dem Duschen macht sich ein kleiner Hunger bei mir breit. Ich beschließe, noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt zu machen und etwas zu essen. Nach einer sehr leckeren Pizza beim Italiener wird es nun so heiß, dass ich unbedingt in die Unterkunft zurück muss. An der Kirche mache ich noch Halt, um mir einen Stempel zu holen. Ich muss mich heute unbedingt noch um eine Unterkunft für übermorgen kümmern, da ist noch nichts in Sicht. So, jetzt mache ich erstmal Siesta und sehe, was der Abend noch bringt.

© schlaatz

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