Gesamtanstieg: 1331 m
Gesamtzeit: 10:53:04
Puh, das war hart heute, aber schön. Nachdem gestern Margaret verkündet hat, dass sie einen Ruhetag einlegt und wir uns somit nicht wieder sehen, gabs nochmal einen Abschiedstrunk und einen Besuch an den 2300 Jahre alten Römischen Viadukten in Merida. Sehr eindrucksvoll dort. Und vor allem der Zustand. In Deutschland hätten minderbemittelte Jugendliche längst ihre Schmierereien welcher Art auch immer dort angebracht. Hier Fehlanzeige. Super gepflegt, alles in urtümlichen Zustand. Wundervoll. Da es ein recht großer Schlafsaal war, wurde auch dementsprechend in allen Ecken geschnarcht. Das Konzert hat aber mein Pilgerfreund souverän angeführt. Unglaublich wie er bei der Lautstärke, den Gerüchen und der ständig auf und zu gehenden Türe schlafen kann. Für mich hieß das ca. 1 Stunde Schlaf, bis um 3 der Wecker klingelte. Auf in die Nachtetappe! In Spanien gibt es gefühlt 2-3 mal soviel Hunde wie Einwohner. Und die haben alle was gegen Pilger. Das geben die Nachts auch lautstark kund. Na ja, irgendwie gewöhnt man sich dran. Der erste Teil ging nur über Straße, bis man an einem Stausee ankommt, wo gegen 5 die letzten Rausschmeißersongs der Disco spielten. Nun hatten wir beide noch ein Bier von gestern. Da der Weg lang ist, entschlossen wir uns aus reinem Gedanken an das Gewicht des Rucksacks dieses zu vernichten. Als wir in Aljucen ankamen, ging die Sonne auf und wir bekamen sogar einen Kaffee. 3 km weiter war dann gegen 9:30 Halbzeit und da schwante uns schon, dass das heute kein Zuckerschlecken wird. Der letzte Teil der zweiten 20 km Hälfte zog sich dann über die altbekannte Schotterpiste wie ein Gummiband und die Füße schmerzten immer mehr. Dazu die brennende Sonne, Schatten gibts ja keinen. Es war schon sehr hart heute. Untergekommen sind wir in einem Kloster, wo die Schließ und Lichtzeiten strengstens eingehalten werden müssen. Die sind schon krass drauf. Nun gehe ich schlafen und geb den Beinen eine Auszeit, bis Morgen …
© schlaatz