Gesamtanstieg: 955 m
Gesamtzeit: 05:03:58
Ja, Fotos sind heut von der Strecke leider nicht viel drin. Nebel, so weit das Auge reicht, und das war nicht weiter als 20 m. Die 19 km bis Ourense durch 2 kleine Dörfer und eine unansehnliche Industrievorstadt sind schnell gemeistert. Die letzten 4 km durch die Stadt mit Herbergssuche allerdings nicht. Die paar Schilder, die es gibt, stimmen mit keinem Stadtplan überein und ich dachte immer, ich wäre gut bei sowas, hier stand ich auch mit Wegbeschreibung auf dem Schlauch. Kleine Gassen, Plätze, die vom Grundriss her nicht übereinstimmen und Hausnummern, die maximal bis Ende des 19. Jahrhunderts lesbar waren. Na ja, am Ende haben wir es gefunden und ich wollte endlich Wäsche und meinen stinkenden Schlafsack waschen. Fehlanzeige, Waschmaschine gabs wieder nicht, also sind wir alle zusammen 700 m bis zu einem Waschsalon geschlappt und haben uns die Wäschezeit mit einem Bier versüßt. Eine Wohltat, in eine gut riechende Schlaftüte zu schlüpfen. Ich habe es gleich für eine Stunde probiert. Heute Abend wollen wir uns mal eine richtige Pizza gönnen, Thunfisch aus der Dose und trocken Brot dauernd befriedigt mich nicht mehr bei der ganzen Lauferei. Die Kathedrale will ich mir auch noch ansehen, mal gucken, wann ich das noch schaffen soll, im Urlaub hat man immer so wenig Zeit. Eine halbe Stunde mal zum Rasieren, wenn auch oberflächlich, und mal Zahnseide und Deo benutzen, gibt das Gefühl der Zivilisation gleich ein Stück zurück. Eigentlich wollte ich hier mal 2 Tage bleiben, um etwas Ruhe in die Knochen zu bringen, aber so schön ist es hier nun auch nicht. Und laut Plan sind morgen nur 23 km angesagt, da laufe ich weiter. Manchmal geht auch etwas schief und hintendran noch einen Tag Puffer zu haben, ist auch nicht schlecht. Unglaublich, dass ich in 4 Tagen schon Santiago erreiche und mit diesem Zwischenziel schon 1000 km weg haben werde. Wo sind die Tage und die km hin?
© schlaatz