14. Ponte Ulla → Santiago de Compostela

Gesamtstrecke: 21.5 km
Gesamtanstieg: 1200 m
Gesamtzeit: 06:41:16
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Meine Mitpilger sind ja gestern ca. 3 km vor mir angekommen und so bin ich heute etwas früher los und hab sie auch ganz schnell wieder eingeholt. Vorher musste ich einen Wald passieren. Es war absolut dichtester Nebel und durch die Stirnlampe glänzte der ganze Wald wie verchromt. Ein surrealer Anblick. Der letzte Weg vor Santiago war nochmal sehr schön. Ein bisschen auf und ab, ein Kaffee hier, ein Bier da. Riesengroße Nebelbänke über den Tälern, bis die Sonne es gegen Mittag schaffte durchzubrechen. Dann wurde es aber auch gleich wieder warm. In Santiago dann ein ziemlicher Kulturschock, mein Gott sind hier viele Pilger vom Camino Frances unterwegs. Ich bin hier echt froh, die Via de la Plata ausgewählt zu haben. Solche Pilgerströme wären nichts mehr für mich. Die Preise in der Stadt haben sich entsprechend nach oben korrigiert. Die Ankunft in Santiago haben wir standesgemäß mit einem Orujo begossen. Das sollte aber nicht der einzige Schnappes bleiben, denn abends entdeckte ich in einer sehr modernen Bar in einer alten Markthalle einen Lagavulin 16 im Regal. Da musste ich mir einen gönnen. Im Dom der Franziskaner hab ich mir 18 Uhr noch die deutsche Pilgermesse angetan und mir später auch gleich die Compostela Nr.1 abgeholt. Ich finde die Urkunde der Franziskaner optisch sogar schöner als die offizielle der katholischen Kirche. Morgen gibt’s einen Ruhetag zum Waschen und Stadt ansehen, abends kommen die 2 Niederländer auch dazu. Das ist jedenfalls so vereinbart. Es gibt eigentlich ganze Romane zu erzählen, was so hier und da passiert und was man sieht, aber das würde hier zu viel Zeit kosten zu schreiben. Und etwas zu erzählen will ich ja zu Hause auch noch haben. Untergekommen sind wir im Seminario Menor. Dem großen Priesterseminar. Ein gewaltiger Bau oberhalb Santiago’s mit mehreren hundert Betten. Gegen einen kleinen Aufpreis kann man auch eines der winzigen Einzelzimmer beziehen. Sehr spartanisch, aber man hat seine 4 Wände und etwas Privatsphäre.

© schlaatz

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