Gesamtanstieg: 920 m
Gesamtzeit: 10:14:13
Irgendwie ist der Beitrag, den ich eben geschrieben habe, weg und ich schreibe alles nochmal. Also heut früh gegen 6 bin ich gestartet. Bin immer noch mit Jean unterwegs. Auf nach Santo Domingo. Dort gibt es eine alte Geschichte, bei der ein Brathähnchen plötzlich erwacht und vom Teller flattert. Die Geschichte ist zu lang, um sie hier zu schreiben. Jedenfalls ist jetzt in der Kathedrale ein Hahn. Wenn der kräht, während du die Kirche verlässt, dann wird dein Weg erfolgreich sein. Nun denn, er hat sich gemeldet, und wie! Heut trennen sich nun die Wege von mir und Jean. Nach 180 gemeinsamen Kilometern und so vielen gemeinsamen Erlebnissen ist das ein sehr emotionaler Moment. Es ist in der normalen Welt gar nicht vorstellbar, was man auch mit der Hürde der Sprache in 180 km gemeinsamen Weges alles erlebt, diskutiert und zum Lachen findet. Ich kenne seine Geschichte, die seines Sohnes und seiner Tochter, der Weg ist lang und man hat den ganzen Tag zum Reden Zeit. Danach gings straffen Schrittes weiter. Dass es am Ende 40 km waren, hab ich gar nicht gemerkt. Nach Santo Domingo gibt die Landschaft nicht viel her, also hab ich den Film der letzten 200 km mal im Kopf angesehen. Mein Gott. Ich bin schon über 220 km gelaufen. Ein Wahnsinn. Der Hunger ist nach dem verspäteten Dinner jetzt auch endlich gestillt. Wurde auch Zeit. Ich hatte enorm Hunger. Nicht zuletzt durch den enormen Wasserkonsum bei dem Wetter. Aber ich mache jetzt Schluss. Bin müde und fertig.
© schlaatz