16. El Burgo Ranero → León

Gesamtstrecke: 38.02 km
Gesamtanstieg: 576 m
Gesamtzeit: 10:47:01
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Nach einem gemeinsamen Essen mit der Holländerin die ich gestern kennengelernt habe gings heut sehr zeitig los. Um 4:30 der Uhr war die Nacht vorbei. Sonderlich gut hab ich nicht geschlafen aber das ist man ja langsam gewöhnt. Auf gehts mit mit Stirnlampe Richtung Leon. Es müssen so ungefähr 40 km sein und ich beschliesse heute in Leon landen zu wollen. Die Holländerin hat heute Geburtstag und sie gibt einen Kaffee gegen 9 aus. Eigentlich ist das ja andersherum aber mir solls recht sein. Wir haben eine gute Konversation und es läuft sich in der Morgenkühle sehr gut. Mittags wird es wieder heiß und wir machen nach ca 25 km erneut Pause für einen Kaffee in einer Bar die laute klassische Musik spielt. Das ist mir in Spanien ja noch gar nicht untergekommen aber ich finds richtig gut. Als wir wieder starten bemerke in ich der Linken Wade, genauer am Schienbein, also vorne unten in der Mitte (ihr wisst schon wo) ? einen leichten Schmerz.

.. Der Schmerz steigert sich so lange bis ich absolut keinen Schritt mehr tun kann. Ich sitz im nirgendwo mit Isabelle und kann nicht mehr laufen. Ich glaub ich hab im Leben noch nie solche Schmerzen gehabt. Keine Ahnung was da kaputt gegangen ist. Ungefähr 100 Meter weiter ist eine Unterführung und ich humpel mit meinen Stöcken und der Holländerin in den Schatten. Jetzt muss ich erstmal richtig laut lachen. Ich sitze in einer dreckigen Unterführung im Nirgendwo in der Mitte Spaniens und kann nich mehr laufen. Wasser hab ich noch nen Liter und eine dose Fisch und ein gekochtes Ei. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik wie ich finde. Was nu? Wir bleiben eine Stunde sitzen aber es bessert sich kein Stück. Nu is guter Rat teuer. Das nächste Nest ist 4 km entfernt und ich wollte nochmals 7 km weiter nach Leon. Irgendwie schaffen wir es gemeinsam in das nächste Dorf und ich muss mir erstmal eine weitere ibu 600 einwerfen um irgendwie den Fuß bewegen zu können. Sie hat heute Geburtstag und ihre scheinbar gut betuchten Eltern besuchen sie in Leon, also muss sie los und ich sitz nun da in einer kleinen Bar. Ich trink ein Bier und es kommt ein Düsseldorfer den ich auch kenne daher. Ein netter mittsechziger der mindestens so rote Socken trägt wie ich. Er rät mir in dem kleinen Motel über der Bar zu bleiben und es morgen wieder zu versuchen. Ich überlege eine Zigarette lang und mir kommt ein Schild in den Sinn welches ich vor 200 km mal fotografiert habe. Drauf steht „no pain, no camino“ In dem Sinne sag ich mir: scheiß drauf. Irgendwie kommst du heut nach Leon. Da der Bus für mich nicht in Frage kommt lauf oder humpel ich los. Unerträglich. Ich benötigte gefühlte 3 Stunden für die 8 km bis nach Leon hinein, aber ich bin da und habs dem camino mal so richtig gezeigt. Nach dem Duschen hats dann sogar noch für einen Besuch in der wirklich beeindruckenden Kathedrale und der Apotheke gereicht in der ich mir Voltaren gekauft hab in der Hoffnung morgen laufen zu können. Aber ich seh das realistisch und habe folgenden Plan. Ich schlaf aus bis 7. Dann seh ich mir in aller Ruhe die schöne Stadt an und geh nur die knapp 4 km zum nächsten Dorf. Das hat 2 Vorteile.. Ich gönne meinem Bein etwas Ruhe und bin wieder raus aus dem Touri Rythmus den die Pilgerführer vorgeben. Ich creme heut sicher noch 3 mal mit Voltaren.

Nun aber zu der Stadt. Leon ist eine Mischung aus Rom und Flöha. Riesige Kathedrale die einem Glauben machen will dass das Ausserirdische gebaut haben und kleinen verwinkelten Gässchen mit völlig überteuerten Gwschenkshops. Überall laufen Spanierinnen herum denen man zutraut Miss Universum zu werden. Aber die alten Gebäude sind auch sehr sehenswert. . ? Ich hab jetzt neben der Kathedrale noch 6 weitere Kirchen ausmachen können die alle noch auf einen Besuch von mir warten und eine mächtige Wallanlage umschließt die ganze Altstadt. Hier kann man echt Urlaub machen wenn es nicht so teuer wäre. Nungut. Ich denke Leon Teil 2 gibts morgen zu lesen… hier noch erste Impressionen.

Fazit des Tages: Hör auf deinen Körper, es sei denn du bist auf dem Camino!

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