19. Santibáñez de Valdeiglesias → Murias de Rechivaldo

Gesamtstrecke: 16.68 km
Gesamtanstieg: 465 m
Gesamtzeit: 04:34:03
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Heute bin ich erst relativ spät los. Gegen 8 verlasse ich mit den inzwischen gewohnten schmerzen im Bein die Albergue. Ich verlasse das Dorf durch einen Landwirtschaftlichen Betrieb und muss mich bei einem alten Spanier noch vergewissern ob das wirklich der richtige Weg ist, aber es passt so. 2 große Schäferhunde schnüffeln mich an und ich merke dass ich meine Angst vor Hunden jetzt wirklich besser im Griff hab. Endlich wird es wieder hügeliger und man merkt dass die Mesete nun wirklich hinter mir liegt. Aussersem bemerke ich dass mein Schritt schneller wird und die Schmerzen um geschätzte 10 % nachgelaasen haben. Es ist befreiend wenn man bergan die Füße wieder gerade absetzten kann. Bergrein ist es aber immernoch Hölle und ich muss wie ein Schaufensterkranker immer wieder stehenbleiben. Dann betrete ich in Astorga eine moderne Kirche und mein erstes Stempelheft ist voll. Eine junge Spanierin erklärt mir 30min lang was der stempel zu bedeuten hat den man dort bekommt und entlässt mich nicht aus der Kirche bevor ich nicht einen kostenlosen Rosenkranz angenommen hab. Schaden kanns ja nich also nehm ich das Teil mit. Die haben in der Kirche den direkten Draht zu Jesus ind man kann ihn durch kleine Zettelchen kontakten. Was ich drauf schreibe ist aber nur für Ihn gedacht also lass ich das hier. Ob die Post ankommt weis wohl hier wirklich nur der Adressat. Nach einem erneuten Begutachten meines Beines stell ich fest dass es immer noch geschwollen ist aber deutlich weniger schmerzt. Ich mach heut trotzdem langsam und beende de Tag in einem winzigen Nest mit einer uralten Hasienda die liebevoll zur Albergue ausgebaut ist. Achja.. hätte ich fast vergessen. In Astorga gehe ich wieder in einer kleinen Seitenstraße auf die Suche nach einem kleinen authentischen Cafe und finde ein Schild mit deutscher Schrift die das beste Bier nach Santiago feilbietet. Ich frage sofort auf deutsch nach ob das denn wirklich an dem ist und bekomme in feinstem sächsisch zur Antwort „und der Kaffee auch“. Ein Leipziger hat sich hier niedergelassenen natürlich wegen einer Frau. Zurück zur Herberge. Die ist so ganz anders als die anderen. Hier wurde auf das Deteil geachtet und wenn man die 2Hospitaleros ansieht weis man auch warum. Sas sind ganz sicher ehemalige Blumenkinder die in Ihrem Leben mehr Pott als Luft geatmet haben. Aber es ist piko sauber und das ganze Ambiente strahlt ein Ruhe und friedlichkeit aus die man nicht beschreiben kann. Mein Verdacht bestätigt sich als die anfangen Mundtrommel und Digeridoo zu spielen. Gigantisch. Jetzt ein Pfeifchen und ich flieg nach Santiago. Freu mich schon auf das Pilgermenü was ich für heute abend geordert hab. Da sind sicher ganz viele „Kreuter“ drin. Wenn der Prozess in meinem Bein morgen weitergeht werde ich langsam versuchen wieder auf 20 zu steigern. Die Landschaft gibt auch wieder mehr her denn es geht straff auf Galizien zu. Die nette Frau in der Kirche, die Herbergseltern und der Gesang der gerade einsetzt geben wieder frische Kraft und meinem Bein scheint es auch zu gefallen. Morgen gehts frisch ans Werk im doppelten Sinn denn es soll wieder kühl und regnerisch werden.

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